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Nov 16, 2023

VDMA: Verpackungsmaschinenbau vor der interpack gut aufgestellt

Mit freundlicher Genehmigung des VDMA

Der deutsche Verpackungsmaschinenbau sei für die interpack im Mai gut aufgestellt, sagt der VDMA, der mehr als 3.500 deutsche und europäische Maschinen- und Anlagenbauunternehmen vertritt.

Der Produktionswert stieg im Jahr 2022 trotz der schwierigen Rahmenbedingungen, die durch anhaltende Lieferengpässe und Unsicherheiten in Europa infolge des Ukraine-Krieges gekennzeichnet waren, auf 7,3 Milliarden Euro. Die Unternehmen der Branche erwarten von der interpack Impulse und freuen sich auf zahlreiche Besucher aus aller Welt sowie den persönlichen Austausch mit ihren Kunden.

Im Jahr 2022 stieg die Produktion im Fachbereich Lebensmittelverarbeitungs- und Verpackungsmaschinen nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes auf rund 15,4 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Wachstum von 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr, womit die viertgrößte Fachbranche Maschinenbau das Vor-COVID-Niveau von 15,3 Milliarden Euro aus dem Jahr 2019 überschreitet.

Der deutsche Verpackungsmaschinenbau – die größte Ausstellergruppe der interpack – macht fast die Hälfte des Branchenumsatzes aus.

Im Jahr 2022 soll die Produktion in Deutschland nach bisher vorliegenden Daten um etwa 3 Prozent auf 7,3 Milliarden Euro gestiegen sein. Bei Verpackungsmaschinen hätte das Produktionswachstum im Vergleich zum gesamten Maschinenbau sogar noch höher ausfallen können. Die gravierenden Auswirkungen auf die Wirtschaft im Jahr 2022 waren jedoch erneut die anhaltenden Störungen der Lieferketten, so dass ein erheblicher Teil der Bestellungen aus dem Jahr 2022 erst im Jahr 2023 in Umsätze umgewandelt werden wird.

Vor diesem Hintergrund und als Folge des Krieges in der Ukraine sanken die Exporte im Jahr 2022 um 4 Prozent unter das Vorjahresniveau.

Europa – Unsicherheit sorgt für Investitionszurückhaltung

Insbesondere die Wirtschaft in Europa sowie die Entwicklung der Energieversorgung und der Energiepreise waren von kriegsbedingten Unsicherheiten geprägt.

Die Lieferungen in die EU-27-Region gingen 2022 um 5 Prozent zurück. Deutliche Nachfragesteigerungen in einzelnen wichtigen Märkten wie Frankreich, Spanien und Österreich konnten die Rückgänge in anderen wichtigen Märkten wie Polen, Italien und den Niederlanden nicht ausgleichen.

Die Lieferungen in andere europäische Regionen gingen um 13 Prozent zurück. Der Rückgang der Lieferungen nach Russland (minus 45 Prozent) und in die Ukraine (minus 68 Prozent) wurde teilweise durch eine deutlich gestiegene Nachfrage aus der Schweiz und dem Vereinigten Königreich ausgeglichen.

Insgesamt entfielen 48 Prozent der deutschen Verpackungsmaschinenexporte auf europäische Länder, 34 Prozent davon gingen in EU-Länder.

China-Geschäft mit zweistelligem Wachstum

Die zweitwichtigste Absatzregion der deutschen Verpackungsmaschinenhersteller ist Asien mit einem Anteil von 19 Prozent.

China ist mit Abstand der wichtigste Markt in der Region. Im Jahr 2022 erreichten die Lieferungen ins Reich der Mitte einen Wert von 495 Millionen Euro, was einer Steigerung von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Vor dem Hintergrund der Null-COVID-Politik und den damit verbundenen erschwerten Einreisebedingungen und langen Quarantänezeiten für ausländisches Montage- und Servicepersonal war dies eine bemerkenswerte Entwicklung und zeigt deutlich, dass Verpackungstechnik aus Deutschland in China weiterhin stark nachgefragt wird. Die größten Investitionstreiber sind die Erhöhung der Produktsicherheit und die Automatisierung von Produktionsprozessen, insbesondere in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie.

Die USA bleiben der wichtigste Markt

Sechzehn Prozent der deutschen Exporte wurden im Jahr 2022 nach Nordamerika verschifft. Die Vereinigten Staaten, seit vielen Jahren der wichtigste Exportmarkt für Verpackungsmaschinenhersteller, zeigten im Jahr 2020 und im Jahr 2021 eine anhaltende Investitionsbereitschaft.

Die deutschen Lieferungen in die USA stiegen in den ersten beiden COVID-Jahren um 17 bzw. 15 Prozent auf ein Allzeithoch im Jahr 2021 von über 1 Milliarde Euro. Dieses sehr hohe Niveau konnte im Jahr 2022 nicht erreicht werden, als die Exporte um 12 Prozent auf 927 Millionen Euro zurückgingen.

Auf die Regionen Lateinamerika und Afrika entfielen jeweils 6 Prozent des deutschen Außenhandels, auf die Region Naher Osten 3 Prozent und auf Australien-Ozeanien 2 Prozent.

Marktaussichten und Welthandel mit Verpackungsmaschinen

Weltweit wächst die Nachfrage nach verpackten Lebensmitteln kontinuierlich. Wachsende Bevölkerungszahlen, Urbanisierung und zunehmender Wohlstand in vielen Schwellenländern sind Faktoren, die die Nachfrage nach sicheren, haltbar verpackten Lebensmitteln und Getränken steigern.

Nach Angaben des britischen Marktforschungsinstituts Euromonitor International wird der Absatz zwischen 2021 und 2026 um 14 Prozent auf rund 5,3 Milliarden Tonnen steigen. Der wachsende Markt für Arzneimittel und Kosmetikprodukte stellt auch für Verpackungsmaschinenhersteller ein erhebliches Potenzial dar.

Davon profitieren nicht nur deutsche Unternehmen. Der internationale Handel mit Verpackungsmaschinen steigt – unter Berücksichtigung der Exportdaten aus 52 Industrieländern – seit Jahren kontinuierlich und erreicht im Jahr 2021 einen Rekordwert von 23 Milliarden Euro.

Deutschland ist mit einem Anteil von 26 Prozent das stärkste Lieferland, gefolgt von Italien mit 23 Prozent. Weitere Lieferländer sind China mit 9 Prozent sowie die Niederlande, die USA, die Schweiz, Spanien, Japan und Frankreich mit Anteilen zwischen 2 und 4 Prozent.

Trotz anhaltend schwieriger Rahmenbedingungen im Jahr 2022 sind die deutschen Verpackungsmaschinenhersteller optimistisch für die zukünftige Nachfrage. Laut einer Konjunkturumfrage des VDMA erwartet die Branche im interpack-Jahr wieder ein deutlich stärkeres Wachstum.

Die Fachmesse interpack findet vom 4. bis 10. Mai in Düsseldorf statt.

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